Nicht mehr lange und bald ist es wieder soweit: Weihnachten. Damit verbunden die alljährlich wiederkehrende Frage nach den passenden Geschenken für die Liebsten. Die Klassiker wie Bücher, Gutscheine und Socken sind dieses Mal zwar definitiv wieder mit von der Partie, aber vielleicht kann es ja (zusätzlich) mal etwas Besonderes sein. Etwas, was das eigene Leben für die nächsten Jahre prägt und am besten die Lebensqualität verbessert.

Was liegt also näher als ein Nussknacker? Oder eine XXL-Packung Brillenputztücher? Hm. Es gibt da glaube ich noch eine andere Idee…

Ein Hund als Weihnachtsgeschenk

Der lang gehegte Traum vom Hund lässt sich doch perfekt mit Weihnachten kombinieren. Ein Geschenk, das es so wohl nur einmal im Leben gibt und alle freuen sich. Schließlich ist so ein wuscheliger Vierbeiner, der am besten noch schick anzusehen ist, die Freude pur. Ist auch so, schließlich habe ich ja selbst einen kleinen Rabauken.

Und genau hier liegt das Problem.

Einen Hund schenkt man nicht einfach so wie ein x-beliebiges Konsumgut, weil Heiligabend eine so tolle Gelegenheit ist. Einen Hund nimmt man bei sich auf, nachdem man sich (z.B. als Familie) abgesprochen und versichert hat, dass sich alle Mitglieder an der Erziehung beteiligen. Oder zumindest klar ist, wer sich für die nächsten 8-15 Jahre um ihn kümmert. Es werden viele Momente kommen, die die anfängliche Euphorie in den “tristen” Alltag verwandeln werden. Es gibt nämlich einige Gründe, weshalb man sich – Achtung! – keinen Hund anschaffen sollte. Wenn ich mir hier nicht sicher bin, dass ein Hund einen erheblichen Teil zu meinem Lebensglück beiträgt, wird es eventuell zu etwas kommen, was leider viel zu oft passiert: Tierheim, here we are again. Tschüss, Hund.

Für mich persönlich gibt es allerdings kein kategorisches Nein zum Hund als Weihnachtsgeschenk. Es gibt ja Fälle, wo sehr klar ist, dass ein Hund als Familienzuwachs kommen soll. Ist alles abgesprochen und kommuniziert, kann Heiligabend tatsächlich ein guter Moment sein, um sich einen Hund zuzulegen.

Auch bin ich der Meinung, dass Hundebesitzer diese Zeit des Jahres für Aufnahme von einem weiteren Vierbeiner nutzen können. Sie wissen ja bereits, was auf sie zukommt.

Tierheime nach Weihnachten

Trotzdem plädiere ich dafür, möglichst einen anderen und vor allem bewussteren Zeitpunkt für die Adoption eines Hundes zu wählen. Schaut man sich nämlich die Tierheime nach Weihnachten an, weiß man auch warum. Viele gut gemeinte Geschenke auf vier Pfoten überstehen zwar das Haltbarkeitsdatum der ersten Euphorie, werden aber gleich danach wieder abgegeben.

Die Folge: Die Tierheime platzen aus allen Nähten und sind vor allem am Anfang des Jahres völlig überlastet. Die wertvolle und so wichtige Arbeit der (oftmals ehrenamtlichen) Mitarbeitern wird dadurch natürlich zusätzlich erschwert. Aus diesem Grund geben einige Tierheime auch grundsätzlich keine Hunde vor Weihnachten ab, die als Geschenk gedacht sind.

Also: ein Hund zu Weihnachten kann, muss aber nicht sein. Wie so viele schöne Ereignisse und neue Abschnitte braucht man keinen besonderen Feiertag, sondern kann sich bewusst nur für z.B. die Aufnahme eines Hundes entscheiden, wenn es soweit ist.

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

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